8. Bilder für Jedermann

8. Bilder für Jedermann

8. Bilder für Jedermann

Wegweiser

Was du über diesen Raum wissen musst:

Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Hach! Meine Nachfahren waren so unfassbar talentiert! Ich könnte mir ihre Gemälde jeden Tag ansehen! Und ich bin da nicht die Einzige. Alle wollten die Bilder sehen, vor allem die von Carl Joseph Begas. Aber nicht jeder konnte ein originales, gemaltes Bild besitzen. Und nicht alle Leute konnten ständig in Ausstellungen gehen, um Kunst zu sehen.
In diesem Raum wirst du sehen, welche Lösung sich die Leute für dieses Problem ausgedacht haben. 

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Was du über Raum 8 wissen musst:

Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Hach! Die Menschen in meiner Familie konnten so schön malen! Ich könnte mir ihre Bilder jeden Tag ansehen! Und ich bin da nicht die Einzige. Alle wollten ihre Gemälde sehen. Vor allem die Bilder von Carl Joseph Begas. Viele Menschen wollten ein Bild haben, das er gemalt hat. Aber so viele konnte er natürlich nicht malen. 
Deswegen haben sie sich etwas einfallen lassen. Was? Das wirst du in diesem Raum sehen.

Hach! Meine Nachfahren waren so unfassbar talentiert! Ich könnte mir ihre Gemälde jeden Tag ansehen! Und ich bin da nicht die Einzige. Alle wollten die Bilder sehen, vor allem die von Carl Joseph Begas. Aber nicht jeder konnte ein originales, gemaltes Bild besitzen. Und nicht alle Leute konnten ständig in Ausstellungen gehen, um Kunst zu sehen.
In diesem Raum wirst du sehen, welche Lösung sich die Leute für dieses Problem ausgedacht haben. 

Was machst du, wenn du heute ein berühmtes Gemälde sehen willst? Normalerweise suchst du im Internet danach. Jemand anders hat wahrscheinlich ein Foto von dem Gemälde gemacht und es ins Internet gestellt. Jeder kann es dann am Computer oder am Handy ansehen. Du kannst es auch ganz einfach deinen Freunden schicken. Dafür musst du am Handy nur auf 'Senden' drücken.
Im 19. Jahrhundert, als Carl Joseph Begas noch lebte, war das nicht so einfach. Da gab es noch keine Computer oder Handys. Und kein Internet. Die Leute überlegten also, wie man es schafft, dass viele Menschen die Bilder ansehen konnten. Eines dieser Bilder war "Die Mohrenwäsche". 

Die Mohrenwäsche

Warum war denn die Mohrenwäsche eigentlich so beliebt? Was ist an dem Bild so besonders?

Hinweis

Erkunde das Bild 'Die Mohrenwäsche'

'Die Mohrenwäsche' ist Gemälde von Carl Joseph Begas d.Ä. Sehr viele Menschen kennen es. Du hast zwei Möglichkeiten, mehr über das Bild herauszufinden:

  • Lies dir die Tafel rechts von dem Gemälde durch.

ODER:

  • Lass die Personen auf dem Gemälde lebendig werden und dir von ihnen die Geschichte erzählen!

    Was du dafür tun musst:
  1. Hole dir ein Gerät an der Kasse.
  2. Öffne die App 'HeinsbergAR'.
  3. Halte die Kamera vor des Gemälde.
  4. Du siehst jetzt zwei Sachen:
    Wenn du auf "Bild sprechen lassen" klickst, erzählen dir die Personen auf dem Bild etwas.
    Wenn du auf "Bild erkunden" klickst, kannst du das Bild selbst erforschen.

    Wenn du das Bild selbst erforschst, siehst du drei Symbole auf dem Bild. Wenn du auf sie klickst, kommst du zu Erklärungen.

Hinweis: Du kannst jederzeit in das Hauptmenü zurückgehen.

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Das musst du zu diesem Raum wissen:

Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

In meiner Familie gibt es so viele tolle Maler.
Ich finde: Sie haben viele tolle Bilder gemalt.
Und das finden auch andere Leute.

Ganz viele Leute wollten die Bilder sehen.
Vor allem die Bilder von Carl Joseph Begas.
Und viele Leute wollten auch selber so ein Bild haben.

So viele Bilder hat Carl Joseph gar nicht malen können.
Darum haben sich die Leute etwas ausgedacht.
Und darum geht es in diesem Raum.

Wenn jemand heute ein Bild anschauen will:
Dann geht das ganz leicht.
Dann geht er einfach ins Internet.
Und da kann er dann das Bild anschauen.

Damals ist das nicht so leicht gewesen.
Es hat kein Internet gegeben.
Darum haben die Leute überlegt:
Wie können mehr Menschen ein Bild anschauen?
Zum Beispiel das Bild mit dem Namen: Die Mohren-Wäsche.

Die Mohren-Wäsche

Carl Joseph Begas hat ein besonderes Bild gemalt.
Dieses Bild hat den Namen: Die Mohren-Wäsche.
Früher hat man zu einem Menschen mit schwarzer Haut Mohr gesagt.

Auf diesem Bild wird also ein Mensch mit schwarzer Haut gewaschen.
Das Bild hat damals sehr vielen Leuten gefallen.
Aber warum ist das eigentlich so gewesen?
Das kannst du herausfinden.

Hinweis

So kannst du mehr über die Mohren-Wäsche heraus-finden

Wenn du mehr über die Mohren-Wäsche herausfinden willst:
Dann hast du 2 Möglichkeiten:

  • Lies den Text unter dem Bild. 
  • Oder lass dir alles vom Bild selber erzählen.

Wie geht das?

  1. Hole dir ein Gerät an der Kasse.
  2. Öffne diese App: HeinsbergAR.
  3. Halte die Kamera vor das Bild.
    Wenn es nicht geht, klicke oben links auf:
    AR-Modus
  4. Dort steht dann:

    Bild sprechen lassen

    Wenn du darauf ein klickst :
    Dann erzählt das Bild selber.

Hinweis: Du kannst immer wieder von vorne anfangen.

Erklärung

Der Orient ist damals spannend gewesen

Damals ist der Orient für viele Menschen spannend gewesen.
Zum Orient gehören Länder in Vorder-Asien und Nord-Afrika.
Zum Beispiel:

  • Ägypten
  • Iran
  • Syrien
  • Türkei


Damals haben viele Menschen in Europa den Orient spannend gefunden.
Denn beim Orient haben sie zum Beispiel gedacht an:

  • bunte Paläste
  • schöne Frauen
  • reiche Menschen mit vielen tollen Sachen


Die Menschen in Europa haben dabei gedacht:
Im Orient ist alles anders als in Europa.
Dort ist alles so schön und spannend.
Und es gibt dort keine Probleme.
Fast so wie im Paradies.

Das Leben von den Menschen in Europa ist damals oft langweilig gewesen.
Darum haben diese Menschen vom Orient geträumt.
Und von einem schönen und spannenden Leben dort.
Aber hingefahren sind nur wenige Menschen.
Denn das ist damals sehr teuer gewesen.

Dafür haben sie gern Geschichten über den Orient gelesen.
Zum Beispiel Märchen über Aladin oder Ali Baba.
Oder sie haben sich Bilder vom Orient angeschaut.
Zum Beispiel das Bild mit der Mohren-Wäsche.

Vor allem Männer in Europa haben sich damals gern Bilder vom Orient angeschaut.
Denn auf den Bildern konnten sie schöne Frauen sehen.
Diese Frauen haben anders ausgesehen als die in Europa.
Und das haben die Männer in Europa spannend gefunden.

Heute kann man sich Fotos von Gemälden unendlich oft und wo man möchte im Internet ansehen. Bilder sind in der Gegenwart ständig verfügbar. Digitale Bilder können mit einem Knopfdruck kopiert und an alle möglichen Personen versendet werden.
Im 19. Jahrhundert suchte man auch Wege, um Kunstwerke für mehr Menschen zugänglich zu machen. Das Bild "Die Mohrenwäsche" hat eine Geschichte, die einen solchen Weg aufzeigt.

Die Mohrenwäsche

Warum war denn die Mohrenwäsche eigentlich so beliebt? Was hat es mit diesem Gemälde auf sich?

Hinweis

Erkunde das Bild 'Die Mohrenwäsche'

'Die Mohrenwäsche' ist eines der bekanntesten Gemälde von Carl Joseph Begas d.Ä. An dieser Stelle gibt es zwei Möglichkeiten, das Bild zu erkunden:

  • Lies dir die Tafel rechts von dem Gemälde durch.

ODER:

  • Lass die Personen auf dem Gemälde lebendig werden und dir von ihnen die Geschichte erzählen!

    Was du dafür tun musst:
  1. Hole dir ein Gerät an der Kasse.
  2. Öffne die App 'Heinsberg'.
  3. Halte die Kamera vor das Gemälde. Wenn die Anwendung nicht startet, klicke oben links auf "AR-Modus".
  4. Du siehst jetzt den Button "Bild sprechen lassen". Mit diesem Button kannst du dir von den gemalten Personen etwas erzählen lassen.
    Hinweis: Du kannst jederzeit in das Hauptmenü zurückgehen.

Erklärung

Exotismus: 'Der Zauber des Orient'

Der Orient faszinierte damals viele Menschen in Europa. Das Bild 'Die Mohrenwäsche' spielt mit dieser Sehnsucht. Aber woher kam diese Sehnsucht? Was begeisterte die Menschen daran?

Man verband den Orient mit Luxus, bunten Palästen, mit schönen und exotischen Frauen. Vor allem das Fremde faszinierte die Leute. Sie stellten sich den Orient fast schon als Paradies vor, in dem es ihre Probleme nicht mehr gab. Sie hatten nicht selten ihren eintönigen, preußisch-geordneten Alltag satt. Die Vorstellung vom Orient bot ihnen eine Fluchtmöglichkeit aus ihrem alltäglichen Leben.

Wirklich bereist haben den Orient damals aber nur wenige Leute. Das war für die meisten einfach zu teuer. Stattdessen lasen sie zum Beispiel Märchen aus 'Tausendundeiner Nacht' oder Übersetzungen anderer orientalischer Werke. Deutsche Künstler malten Bilder von halbnackten, orientalischen Frauen. Gerade diese Bilder zogen vor allem Männer in Ausstellungen, da sie dort statt 'langweiligen, deutschen' eben 'andere' Frauen sehen konnten.

Erklärung

'Der Zauber des Orient'

Der Orient faszinierte damals viele Menschen. Mit Orient meint man Länder im Nahen Osten und in Nord-Afrika. Also z. B. Ägypten, den Iran, die Türkei oder Syrien. Aber warum fanden die Menschen das so spannend? Was begeisterte sie daran?

Sie stellten sich den Orient wahrscheinlich ungefähr so vor: phantastische, bunte Paläste, Luxus, schöne Frauen.Die Menschen fanden es aber vor allem so spannend, weil alles so fremd und anders war. Für sie war der Orient fast schon ein Paradies. Zumindest in ihrer Vorstellung. Im Orient gab es die Probleme ihrer Welt nicht mehr, dachten sie. Sie waren von ihrem eigenen Leben gelangweilt. Jeden Tag mussten sie das gleiche machen. Im Orient war alles so anders, so aufregend.

Aber woher wussten die Leute das? Die meisten waren selbst nie im dort. Das war viel zu teuer. Aber sie lasen z.B. Märchen aus Tausendundeiner Nacht oder andere Geschichten aus dem Orient. Aber auch Dichter aus Europa schrieben Gedichte, die so ähnlich waren. Diese Gedichte sollten sich so anhören, als kämen sie aus dem Orient. Also vor allem anders als normale, deutsche Gedichte. Deutsche Künstler malten Bilder von halb nackten, orientalischen Frauen. Diese Bilder wollten sich vor allem viele Männer in Europa ansehen. Auf diesen Bildern konnten sie statt 'langweiligen, deutschen' eben 'andere' Frauen sehen.

Galerie: Orient
Giulio Rosati (1858–1917)The harem danceStand: 26.04.2018PD

Das Bild Mohrenwäsche war also unter den Berliner Zeitgenossen sehr beliebt. Das führte dazu, dass einige Menschen, die es sich leisten konnten, von Begas Kopien dieses Bildes anfertigen ließen. Allein in den Jahren 1841 bis 1849 sind neben dem Original sechs weitere Kopien dieses Gemäldes von Carl Joseph Begas d. Ä. oder Familienangehörigen selbst gemalt worden. Diese Kopien aus der Werkstatt des Malers konnten sich natürlich nur sehr wohlhabende Kunden, wie etwa Kaiser Wilhelm I., leisten.

[Translate to Dreieck:] Galerie: Orient
Giulio Rosati (1858–1917)The harem danceStand: 26.04.2018PD

Viele Menschen mochten das Bild "Die Mohrenwäsche" also damals. Deswegen wollten einige Leute, dass Begas das Bild für sie noch einmal malt. Manchmal malten auch andere aus der Begas-Familie das Bild noch einmal. Von 1841 bis 1849 ist das Bild 7-mal gemalt worden. Diese Bilder kosteten natürlich viel Geld. Deswegen konnten nur reiche Menschen ein solches Bild kaufen. Zum Beispiel Kaiser Wilhelm I.

Bilder nur für Reiche? Nein – Bilder für jeden!

Nur zwei Bilder in diesem Raum hat Carl Joseph Begas wirklich selbst gemalt:

  • Die Mohrenwäsche 
  • Das Bild von sich selbst.

Alle anderen Sachen sind normale Dinge wie z. B. Teller, auf die jemand anders ein Begas-Bild gemalt hat. Drei Begas-Bilder findet man sehr oft auf solchen Dingen:

  • 'Die Mohrenwäsche',
  • 'Die Loreley' und
  • 'Zwei Mädchen auf dem Berge'.

Carl Joseph Begas hat diese drei Bilder einmal selbst gemalt. Aber er hat sie nie auf Dinge wie z. B. Teller oder Tassen gemalt. Das waren andere Leute. Diese Leute hatten aber nichts mit Begas zu tun. Sie haben diese Dinge nur bemalt und verkauft. Und das sehr, sehr oft. 

Sieh dir die Dinge in der Vitrine und im Schaukasten genau an.

Entscheide selbst: Ist das noch Kunst? Wollten diese Leute nur viel davon verkaufen und viel Geld verdienen? Oder beides?

Auch heute verdienen Leute Geld, weil sie Kunst verkaufen

Im 19. Jahrhundert konnten die Menschen einfach so Bilder von Künstlern au Dinge malen. Zum Beispiel auf Teller oder Tassen. Sie mussten die Künstler nicht um Erlaubnis fragen. Hier im Raum findest du viele dieser Dinge, wie z. B. Teller. Diese Dinge wurden dann verkauft. Aber nicht von der Familie Begas, sondern von anderen Leuten. Diese Leute verdienten damit viel Geld. Die Familie Begas bekam von diesem Geld nichts. Aber für sie war es trotzdem gut, dass viele Menschen diese Teller kauften. Denn so sahen viele Menschen ihre Bilder. Sie wurden bekannter. 

Die Vermarktung von Kunst war für die Hersteller im 19. Jahrhundert sehr einfach. Es gab kein modernes Urheberrecht, also keinen Schutz vor dem Diebstahl einer Idee. Daher konnten die berühmten Motive von Carl Joseph Begas verwendet werden, um Alltagsgegenstände damit zu schmücken. Hier im Raum befinden sich viele Porzellangegenstände. Vor allem mit den so verzierten Porzellanwaren konnten Hersteller viel Geld verdienen. Auch für die Künstler der Begas-Familie war das von Vorteil. Schließlich verbreitete sich ihre Kunst auf diese Weise deutlich stärker in der Bevölkerung. Sie wurden dadurch also bekannter. Das Kunstgewerbe funktionierte damit als eine Art Merchandising für die Begas, nur dass sie daran nicht direkt verdienten.

Galerie: Orient
Giulio Rosati (1858–1917)The harem danceStand: 26.04.2018PD

Vielen Menschen von damals hat das Bild mit der Mohren-Wäsche sehr gut gefallen.
Und einige Menschen wollten es auch kaufen.
Darum hat es Carl Joseph Begas nochmal gemalt.
Oder jemand anderes aus der Familie Begas hat es nochmal gemalt.

 

Darum gibt es das Bild öfter.
Vom Jahr 1841 bis zum Jahr 1849 ist es 7-mal gemalt worden.
Und dann konnten es einige Menschen kaufen.
Aber nur wenn sie sehr reich gewesen sind.

Nicht nur reiche Menschen konnten Bilder kaufen

Ein richtiges Bild von Carl Joseph Begas ist sehr teuer gewesen.
Darum konnten nur reiche Menschen eins kaufen.
Aber auch andere Menschen konnten Bilder von Carl Joseph Begas kaufen:
Ohne dass Carl Joseph Begas diese Bilder malen musste.

 

Die Bilder von Carl Joseph Begas sind abgemalt worden:
Weil sie so vielen Menschen damals gefallen haben.
Dabei sind die Bilder auf verschiedene Sachen gemalt worden.

 

In diesem Raum stehen ganz viele Sachen.
Aber nur 2 Sachen hat Carl Joseph Begas selber gemalt:

  • Das Bild mit der Mohren-Wäsche.
  • Und das Bild von sich selber.

 

Alle anderen Sachen hat jemand anderes bemalt.
Schau dir diese Sachen einmal genau an.
Dann kannst du entscheiden:

  • Sind die Sachen Kunst?
  • Oder sind sie nur Sachen zum Kaufen?
  • Oder sind sie beides?

Kunst wird verkauft

Kunst-Werke verkaufen:
Das ist damals einfach gewesen.
Denn man musste den Künstler nicht um Erlaubnis fragen.
Sondern man hat einfach seine Bilder abgemalt.

Die Bilder sind oft auf Sachen gemalt worden.
Zum Beispiel auf Teller.
Solche Teller stehen auch hier im Raum.

Die Teller mit den Bildern sind dann verkauft worden.
Aber nicht von der Familie Begas.
Sie haben kein Geld für die Teller bekommen.
Aber es ist trotzdem gut für sie gewesen:
Denn so sind sie bekannter geworden.

Bilder nur für Reiche? Nein – Bilder für Jedermann!

Nur zwei Ausstellungsstücke in diesem Raum wurden von einem Begas selbst geschaffen. Die Mohrenwäsche und das Selbstbildnis Carl Joseph Begas’ am anderen Ende des Raumes. Alles andere sind Kopien und Nachbildungen von Begas-Gemälden auf Alltagsgegenständen. Drei Motive waren dabei besonders beliebt:

  • 'Die Mohrenwäsche',
  • 'Die Lureley' und
  • 'Zwei Mädchen auf dem Berge'.

Die ursprünglichen Gemälde stammen alle von Carl Joseph Begas, die Gegenstände mit den Kopien allerdings wurden durch verschiedene Manufakturen hergestellt, die nichts mit Begas zu tun hatten. Da Begas-Gemälde so beliebt waren, wurden Alltagsgegenstände massenhaft mit diesen Motiven verziert. 

Sieh dir die verschiedenen Ausstellungsstücke in der Vitrine und im Schaukasten genau an. Entscheide selbst: Ist das noch Kunst? Ist das Geschäftemacherei? Oder ist es beides?

Wenn aus Kunst Geld wird – Kunstgewerbe damals und heute

Die Vermarktung von Kunst war für die Hersteller im 19. Jahrhundert sehr einfach. Es gab kein modernes Urheberrecht, also keinen Schutz vor dem Diebstahl einer Idee. Daher konnten die berühmten Motive von Carl Joseph Begas verwendet werden, um Alltagsgegenstände damit zu schmücken. Hier im Raum befinden sich viele Porzellangegenstände. Vor allem mit den so verzierten Porzellanwaren konnten Hersteller viel Geld verdienen. Auch für die Künstler der Begas-Familie war das von Vorteil. Schließlich verbreitete sich ihre Kunst auf diese Weise deutlich stärker in der Bevölkerung. Sie wurden dadurch also bekannter. Das Kunstgewerbe funktionierte damit als eine Art Merchandising für die Begas, nur dass sie daran nicht direkt verdienten.

Erklärung

Modernes Kunstgewerbe: die George-Lucas-Story

Wie genau Kunst und Merchandising funktionieren? Am besten lässt sich das an einem Beispiel erklären: George Lucas, der Filmemacher und Schöpfer des Star-Wars-Universums hat sehr viel Geld mit Kunst verdient.

Neben den Kinoeinnahmen trugen vor allem die Erlöse aus dem Merchandising zum gewaltigen finanziellen Erfolg von Star Wars bei. Lucas verkaufte zum Beispiel Lizenzen von Filmfiguren an Spielwarenhersteller. Damit erhielten diese das Recht, Spielwaren mit Bezug auf Star Wars herzustellen. Später wurden auch massenhaft Actionfiguren, Computerspiele und vieles mehr verkauft.

Dabei entstand ein gewinnträchtiger Kreislauf: Durch den ersten Film 'Krieg der Sterne' (1977) wurden viele Kinder dazu angeregt, das Star-Wars-Spielzeug zu kaufen. Über dieses massenhaft vertriebene Spielzeug wurden noch mehr Kinder dazu gebracht, die nächsten Star-Wars-Filme im Kino anzusehen.

Das funktioniert seit über vierzig Jahren mit durchschlagendem Erfolg. Im Jahr 2017 kam der mittlerweile achte Star-Wars-Film auf den Markt (dabei sind die vielen Spin-Offs und Serien nicht mitgezählt). Diese Merchandising-Maschinerie läuft weiter und druckt zuverlässig Geld. Mit dem Star-Wars-Film Episode 7, sollen nach Schätzungen allein im ersten Jahr über fünf Milliarden US-Dollar mit Merchandise-Artikeln umgesetzt worden sein.

Galerie: Fan-Art und Merchandise

Schüler-mGuide

Die Mohrenwäsche - Ein Interview mit Marlon

Zu dem Bild 'Die Mohrenwäsche' gibt es viele interessante Geschichten. Marlon kennt fast alle. Tippe auf den Lautsprecher, um das Interview zu hören. 

Marlon Winands, Maximilian Trummer
Georg KohlenStand: 22.11.2018C

Erklärung

Wo wird Kunst heute verkauft: das Beispiel Star Wars

Wie kann man mit Kunst Geld verdienen? Am besten versteht man das mit einem Beispiel: George Lucas hat Star Wars erfunden. Er verdiente damit viel Geld. 

1977 drehte George Lucas den ersten Star-Wars-Film. Viele Menschen sahen sich den Film im Kino an. Dadurch bekam George Lucas Geld. Aber nicht nur dadurch. Er erlaubte z. B. Spielzeug-Fabriken, Star-Wars-Figuren herzustellen. Dafür gaben ihm die Fabriken Geld. 

Es ging praktisch immer im Kreis: Viele Kinder sahen damals den ersten Star-Wars-Film. Deswegen wollten sie dann das Star-Wars-Spielzeug. Und weil viele Kinder dieses Spielzeug hatten, wollten sie dann die neuen Star-Wars-Filme im Kino sehen.

Das geht bis heute so weiter. 2017 kam der achte Star-Wars-Film ins Kino. Es gibt aber außerdem noch viele andere Dinge über Star Wars:

  • Computer-Spiele
  • T-Shirts
  • Spielzeug
  • Tassen
  • Bett-Wäsche
  • und vieles mehr.

George Lucas verdiente immer Geld, wenn etwas davon verkauft wurde.

[Translate to Dreieck:] Galerie: Fan-Art und Merchandise

Erklärung

So wird Kunst heute verkauft: zum Beispiel Star Wars

Wie verkauft man heute Kunst-Werke?
Dafür gibt es ein gutes Beispiel:
Nämlich Star Wars.
Sprich: Star Woas.
Oder auf Deutsch: Krieg der Sterne.

 

George Lucas hat Star Wars erfunden.
Im Jahr 1977 hat er darüber einen Film gemacht.
Und dafür hat er dann Geld bekommen.
Aber er hat noch anders Geld bekommen.

 

Zum Beispiel hat er anderen Firmen gesagt:
Wenn ihr mir Geld gebt:
Dann dürft ihr Spiel-Zeug mit den Leuten von Star Wars machen.
So hat er auch Geld bekommen.

 

Wenn ein Kind den Star-Wars-Film gesehen hat:
Dann wollte es vielleicht auch Star-Wars-Spiel-Zeug.
Oder wenn ein Kind Star-Wars-Spiel-Zeug gehabt hat:
Dann wollte es vielleicht den neuen Star-Wars-Film sehen.
Und immer hat George Lucas dafür Geld bekommen.

 

Heute gibt es ganz viele Sachen von Star Wars.
Zum Beispiel:

  • Im Jahr 2017 ist der achte Star-Wars-Film gekommen.
  • Es gibt Spiel-Zeug von Star Wars.
  • Und Computer-Spiele von Star Wars.
  • Und T-Shirts von Star Wars.
  • Und noch viel mehr.

Und immer hat George Lucas dafür Geld bekommen.

Galerie: Star Wars