1. Heinsberg Anno 1794

1. Heinsberg Anno 1794

1. Heinsberg Anno 1794

Wegweiser

Was du über diesen Raum wissen musst:

Carolina Hoffstadt
Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Hier beginnt die Geschichte meiner Familie. Es ist die Familie Begas. Sie ist sehr berühmt geworden im 19. Jahrhundert. Ich bin richtig stolz auf meine Nachfahren: Alles begabte Maler und Bildhauer. Was sie erlebt haben, wirst du in den folgenden Räumen erfahren.
Die Geschichte beginnt aber gleich mit einer großen Aufregung: Ein Krieg brach aus! Und das hatte Folgen…

Wegweiser

Was du über Raum 1 wissen musst:

Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Hier beginnt die Geschichte meiner Familie. Es ist die Familie Begas. Sie ist sehr berühmt geworden im 19. Jahrhundert. Ich bin richtig stolz auf meine Vorfahren: alles begabte Maler und Bildhauer. Was sie erlebt haben und warum sie auch für dich spannend sind, wirst du in den folgenden Räumen erfahren.
Die Geschichte beginnt aber gleich mit einer großen Aufregung: Ein Krieg brach aus! Und das hatte Folgen…

Am Anfang war die Flucht

Die Geschichte beginnt im Jahr 1794. Das war eine schwere Zeit für alle hier. Es herrschte Krieg. Besonders hart war diese Zeit für meine Tochter Susanna und ihren Mann, Franz Anton Begas. Er war Beamter. Die junge Familie lebte in Randerath, also ganz in der Nähe von Heinsberg. Susanne war schwanger, die Kämpfe hier nach Randerath begannen.

1794 mussten sie nach Heinsberg fliehen. Das war noch bevor der kleine Carl Joseph geboren wurde. Heinsberg war zu dieser Zeit eine Kleinstadt mit einer Stadt-Mauer und Wehr-Anlagen. Die Familie Begas hoffte, dort sicher zu sein. Franz und Susanna konnten bei Franz’ älterem Bruder Lambert wohnen. Am 30. September 1794 wurde Carl Joseph Begas in Lamberts Haus geboren. Er war der erste Künstler in der Familie Begas - er war also der Stamm-Vater.


Heinsberg 1794: Von der Französischen Revolution und den nachfolgenden Kriegen

Dass Franz und Susanna Begas nicht in Randerath bleiben konnten, war gewissermaßen Pech. 1792 erklärt ein Bündnis aus Preußen und Österreich dem revolutionären Frankreich den Krieg. In Frankreich hatte es vorher eine Revolution gegeben.

Randerath und Heinsberg liegen direkt neben dem einen Gebiet, das damals Bistum Lüttich hieß. Wie du auf der Karte unten sehen kannst, befand sich dieses Bistum sozusagen zwischen Frankreich und dem deutschen Reich. Deswegen griff die französische Armee das Bistum Lüttich sehr früh an. Randerath und Heinsberg lagen direkt neben dem Bistum. Franz und Susanna Begas waren dort also in Gefahr.

Erklärung

Warum erklärten so viele europäische Staaten Frankreich den Krieg?

1789 hatte es in Frankreich eine Revolution gegeben. Der König hatte keine Macht mehr, weil Bürger und Bauern ihn gestürzt hatten. 1792 richteten sie ihn sogar hin und gründeten eine Republik. In dieser Republik gab es keinen König mehr, der herrschte. Und genau davor hatten die anderen Herrscher in Europa Angst. Sie wollten nicht, dass in ihren Ländern etwas ähnliches passiert. Deshalb schlossen sie sich zusammen und erklärten Frankreich den Krieg. Die Adeligen wollten damit die Herrschaft der Bürger, die den König gestürzt hatten, beenden. Die Kriegszeit endete erst 1815 mit der Niederlage Nepoleon Bonapartes.

[Translate to Dreieck:] Es gab so einige Monarchen, also Kaiser und Könige, in Europa Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier ist eine kleine Übersicht der wichtigsten Reiche.
Martin Bartl, Institut für digitales LernenStand: 26.04.2018IDL

Karte: Grenzregion des Heiligen Römischen Reichs

[Translate to Dreieck:] Dargestellt ist die Region um Heinsberg, die österreichische Niederlande und das Bistum Lüttich. Der Weg der französischen Truppen führte unter anderem durch Lüttich, also auch Richtung Heinsberg und das Nachbarstädtchen Randerath.
Martin Bartl, Institut für digitales Lernen.Stand: 26.04.2018IDL

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Das musst du zu diesem Raum wissen:

Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Die Geschichte von meiner Familie beginnt hier.
Meine Familie ist die Familie Begas.
Sie ist vor vielen Jahren berühmt geworden.
Genauer: Im 19. Jahrhundert.
Zur Familie Begas gehören viele Künstler.
Zum Beispiel: Maler.

Was hat die Familie Begas alles erlebt?
Darum geht es in den folgenden Räumen.
Also um die Geschichte von der Familie Begas.
Und diese Geschichte beginnt mit einem Krieg.

Familie Begas muss fliehen

Die Geschichte von der Familie Begas ist lange her.
Sie beginnt im Jahr 1794.
Also vor mehr als 200 Jahren.

Damals ist Krieg gewesen.
Deshalb mussten Susanna und Franz Begas fliehen.
Das bedeutet: Sie mussten von Zuhause weg-gehen.

Susanna und Franz Begas haben erst in Randerath gewohnt.
Aber von da mussten sie fliehen.
Von da sind sie nach Heinsberg gekommen.
In Heinsberg konnten sie bei Lambert Begas wohnen.
Lambert Begas ist der Bruder von Franz.

Susanna und Franz sind die Eltern von Carl Joseph Begas.
Damals ist Carl Joseph in Heinsberg auf die Welt gekommen.
Genauer: Am 30. September im Jahr 1794.

Heinsberg im Jahr 1794

Susanna und Franz Begas mussten aus Randerath fliehen.
Weil damals Krieg gewesen ist.

Damals hat Frankreich gegen Preußen und Österreich gekämpft.
Darum sind die Soldaten von Frankreich nach Deutschland gekommen.
Randerath und Heinsberg waren nicht weit weg von Frankreich.
Darum sind die Soldaten von Frankreich bald dahin gekommen.
Susanna und Franz Begas mussten vor den Soldaten fliehen.

Erklärung

Warum ist damals Krieg gewesen?

In Frankreich hat es damals eine Revolution gegeben.
Genauer: Im Jahr 1789.
Vor der Revolution ist ein König der Herrscher von Frankreich gewesen.
Das bedeutet: Der König hat in Frankreich bestimmt.
Aber nach der Revolution hat es keinen König mehr gegeben.
Der König ist verjagt worden.
Und im Jahr 1792 ist er sogar getötet worden.

Das hat den anderen Königen in Europa Angst gemacht.
Sie haben Angst vor einer Revolution gehabt.
Sie wollten nicht verjagt werden.
Sondern sie wollten weiter bestimmen.

Darum haben die anderen Könige gegen Frankreich gekämpft.
Sie haben Krieg gegen Frankreich geführt.
Damit es keine anderen Revolutionen in Europa gibt.
Der Krieg hat lange gedauert.
Genauer: Vom Jahr 1792 bis zum Jahr 1815.
Also mehr als 20 Jahre lang.

Hier siehst du die wichtigsten König-Reiche in Europa von damals.
Martin Bartl, Institut für digitales LernenStand: 26.04.2018IDL

Karte: Hier liegt Heinsberg

Rechts oben siehst du Heinsberg.
Heinsberg ist nicht so weit weg von Frankreich.
Die Soldaten von Frankreich sind nach Lüttich gekommen.
Also ganz nah an Heinsberg heran.
Martin Bartl, Institut für digitales Lernen.Stand: 26.04.2018IDL

Am Anfang war die Flucht

Die Geschichte der Künstlerdynastie Begas beginnt im Jahr 1794. Das war eine schwere Zeit für alle. Es herrschte Krieg. Hart war diese Zeit auch für Susanna und Franz Anton Begas, einem Beamten. Sie hatten gerade erst geheiratet. Die junge Familie lebte in Randerath, in der Nähe von Heinsberg. Susanna war hochschwanger, als die Kämpfe hier begannen.
Noch vor der Geburt mussten Franz und Susanna Begas nach Heinsberg fliehen. Heinsberg war zu dieser Zeit eine befestigte Kleinstadt. Die junge Familie hoffte, dort sicher zu sein. Sie konnten bei Franz’ älterem Bruder Lambert wohnen. In seinem Haus wurde am 30. September 1794 Carl Joseph Begas geboren. Er wurde zum Stammvater der ganzen Künstlerfamilie Begas.

Heinsberg 1794: Von der Französischen Revolution und den nachfolgenden Kriegen

Dass Franz und Susanna Begas nicht in Randerath bleiben konnten, war gewissermaßen Pech. 1792 erklärt ein Bündnis aus Preußen und Österreich dem revolutionären Frankreich den Krieg.

Randerath und Heinsberg liegen an der Grenze zum damaligen Fürstbistum Lüttich. Das Bistum lag sozusagen zwischen Frankreich und dem deutschen Reich und gehörte daher zu den ersten Angriffszielen der französischen Armee. Randerath und Heinsberg lagen in unmittelbarer Nähe. Franz und Susanna Begas waren also direkt bedroht.

Erklärung

Warum erklärten so viele europäische Staaten Frankreich den Krieg?

In Frankreich hatte es 1789 eine Revolution gegeben. Bürger und Bauern hatten die Herrschaft des Königs beendet. 1792 richteten sie den König sogar hin und riefen die Republik aus. Und genau davor hatten die anderen europäischen Monarchen Angst. Sie wollten ihre Macht behalten und befürchteten, dass es auch in ihren Ländern Revolutionen geben könnte. Deshalb schlossen sie sich zusammen und erklärten Frankreich den Krieg. Die Herrschaft der Revolutionäre sollte beendet werden. Die Kriegszeit endete erst 1815 mit der Niederlage Napoleon Bonapartes.

Es gab so einige Monarchen, also Kaiser und Könige, in Europa Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier ist eine kleine Übersicht der wichtigsten Reiche.
Martin Bartl, Institut für digitales LernenStand: 26.04.2018IDL

Karte: Grenzregion des Heiligen Römischen Reichs

Dargestellt ist die Region um Heinsberg, die österreichischen Niederlande und das Bistum Lüttich. Der Weg der französischen Truppen führte unter anderem durch Lüttich, also auch Richtung Heinsberg und das Nachbarstädtchen Randerath.
Martin Bartl, Institut für digitales Lernen.Stand: 26.04.2018IDL

Wie wohnten wohlhabende Bürger damals in Heinsberg?

Stell dir das mal vor: Draußen tobt der Krieg zwischen Preußen, Österreichern und Franzosen und hier drinnen herrschen Ruhe und Gemütlichkeit. Man hört nur das Knistern des Kaminfeuers. Manchmal schlägt auch die Standuhr. Diese Idylle kann man genießen, wenn man zum Beispiel auf einem gepolsterten Stuhl unter dem Kronleuchter sitzt.
In dem kleinen Regal findet man lange Tonpfeifen für das Rauchen und daneben hängt das Bild eines Propstes aus Heinsberg.

Merkst du etwas? Der Familie Begas ging es gut. Alle Einrichtungsgegenstände hier waren damals teuer. Natürlich konnte sich nur die Oberschicht eine solche Einrichtung leisten. Zu dieser kleinen Oberschicht gehörte der Propst des Stifts St. Gangolf, Anton Lambert Begas. Auch sein Bruder Franz hatte als Beamter ein gutes Einkommen.

Auf das Leben von Carl Joseph Begas hatte das Auswirkungen: Weil seine Familie wohlhabend war, musste er nicht schon als junger Mann selbst Geld verdienen. Im Gegenteil, Vater Franz konnte ihm sogar eine Ausbildung als Künstler bezahlen.

Wie wohnten rieche Bürger damals in Heinsberg?

Stell dir das mal vor: Draußen tobt der Krieg zwischen Preußen, Österreichern und Franzosen, aber hier drinnen ist es ruhig und gemütlich. Man hört nur das Knistern des Kaminfeuers. Manchmal schlägt auch die Standuhr. Diese Ruhe kann man genießen, wenn man zum Beispiel auf einem gemütlichen Stuhl unter dem Kronleuchter sitzt.

In dem kleinen Regal findet man lange Tonpfeifen für das Rauchen. Daneben hängt ein Bild eines Propstes aus Heinsberg.

Merkst du etwas? Der Familie Begas ging es sehr gut. Alle Möbel und andere Gegenstände hier waren damals sehr teuer. Natürlich konnten sich nur also reiche Personen oder Familien so etwas leisten. Diese Leute nennt man auch Oberschicht. Zu diesen reichen Leuten gehörte auch der Propst von St. Gangolf, Anton Lambert Begas. Auch sein Bruder Franz verdiente als Beamter viel Geld.

Erklärung

Bilder und Quellen

Was können uns Bilder verraten?

Wir können viel über die Geschichte erfahren, wenn wir uns alte Bilder ansehen. Siehst du das kleine Bild von der Kirche St. Gangolf in Heinsberg? Es wurde von Oscar Begas gemalt. Er war der Sohn von Carl Joseph Begas d. Ä. Auf dem Bild siehst du die Kirche und andere Gebäude am Heinsberger Kirchberg. Oscar Begas hat es wahrscheinlich nur für sich selbst gemalt. Das Bild ist eine historische Quelle. Das bedeutet, dass man noch viel mehr über die Zeit herausfinden kann, in der das Bild gemalt wurde. 

  • Das Bild wurde im Jahre 1851 gemalt. Damals gab es noch keine Kameras oder Handys. Man konnte also nichts fotografieren. Man kann auf dem Bild sehen, wie es in Heinsberg in dieser Zeit ausgesehen haben könnte.
  • Man kann z. B. direkt an der Stiftskirche noch eine Scheune sehen. Sie wurde abgerissen, lange bevor Heinsberg im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Forscher fanden später die Überreste der Scheune auch, weil sie sich dieses Gemälde ansahen. Dadurch konnten sie vermuten, wo die Scheune gestanden hatte.

Erklärung

Was Bilder noch erzählen

Auch Bilder, auf denen Personen zu sehen sind, können uns viel verraten. Sieh dir doch z. B. mal das große Porträt des Propstes Friedrich Kreetz hier im Raum an. Oder die vielen Selbst-Porträts der Begas überall hier im Haus. Man kann viele Fragen stellen:

  • Wie sahen die Personen wohl aus?
  • Welche Kleidung trug man zu dieser Zeit?
  • Wie reich war diese Person?

Doch Vorsicht!

Bei Bildern muss man immer aufpassen: Auf ihnen sieht man nicht genau 'die Wirklichkeit'. Alles, was du auf einem Bild siehst, wollte der Künstler auch genau so malen. Sie verändern bei ihren Bildern viele Dinge. Vieles ist auch einfach nur erfunden. Denk darüber nach, wenn du ein Bild betrachtest.

So haben damals reiche Bürger in Heinsberg gewohnt

Susanna und Franz Begas sind aus Randerath nach Heinsberg gekommen.
Denn in Heinsberg haben sie es ruhig gehabt.
Sie haben in diesem Haus hier gewohnt.
Draußen ist zwar Krieg gewesen:
Aber hier im Haus ist es ruhig und gemütlich gewesen.

Schau dich mal um.
Hier im Raum gibt es zum Beispiel:

  • einen gemütlichen Stuhl
  • einen Kamin
  • ein kleines Regal mit Pfeifen zum Rauchen

Alle diese Dinge machen den Raum gemütlich.
Aber alle diese Dinge sind auch sehr teuer gewesen.
Sie haben damals sehr viel Geld gekostet.
Darum konnten nur reiche Leute diese Dinge haben.

Die Familie Begas ist damals reich gewesen.
Franz Begas hat viel Geld verdient.
Darum konnte er seinem Sohn Carl Joseph Geld geben.
Carl Joseph konnte deshalb Künstler werden.
Denn er hat nicht selber Geld verdienen müssen.

Erklärung

Bilder und Quellen

Alte Bilder sind vor langer Zeit gemalt worden.
Man kann viel von alten Bildern lernen.
Man sagt deshalb auch:
Alte Bilder sind Quellen.
Aus einer Quelle kann man etwas über Geschichte lernen.

Zum Beispiel das kleine Bild mit diesen Häusern.
Auf diesem Bild siehst du auch die Kirche von Heinsberg.
Dieses alte Bild ist eine Quelle.
Man kann von diesem Bild etwas über die Geschichte lernen.
Genauer: Über die Zeit, in der das Bild gemalt wurde.

Zum Beispiel kann man lernen:

  • Das Bild ist im Jahr 1851 gemalt worden.
    Damals hat es keine Fotos gegeben.
    Auf dem Bild kann man sehen:
    Wie Heinsberg im Jahr 1851 vielleicht ausgesehn hat.
  • Bei der Kirche steht eine Scheune.
    Sie wurde vor langer Zeit abgerissen.
    Aber Forscher haben Reste von der Scheune gefunden.
    Weil sie die Scheune auf dem Bild gesehen haben.
    Deshalb haben sie gewusst:
    Wir müssen bei der Kirche nach der Scheune suchen.

Erklärung

Was Bilder noch erzählen

Auch alte Bilder von Menschen können Quellen sein.
Zum Beispiel die Bilder von der Familie Begas.

Wenn man sich alte Bilder von Menschen ansieht:
Dann kann man dabei viele Fragen stellen.
Zum Beispiel:

  • Wie haben die Menschen damals wirklich ausgesehen?
  • Wie haben sich die Menschen damals angezogen?
  • Wie reich ist der Mensch auf dem Bild damals gewesen?

Aber Vorsicht!

Wenn du etwas von Bildern lernen willst:
Dann musst du aufpassen.
Denn Bilder zeigen nicht wie es in echt gewesen ist.

Künstler malen Bilder.
Sie malen die Bilder so wie sie es wollen.
Und nicht so wie es in echt gewesen ist.
Künstler verändern zum Beispiel Dinge.
Oder sie erfinden etwas.

Wenn du ein Bild anschaust:
Dann denk daran:
Bilder zeigen nicht wie es in echt gewesen ist.

Erklärung

Bilder und Quellen

Informationen aus Bildquellen

Alte Bilder sind wichtige Informationsquellen für uns. Durch sie können wir viel erfahren. Siehst du das kleine Bild, auf dem die Kirche St. Gangolf in Heinsberg dargestellt ist? Es wurde von Oscar Begas, dem Sohn von Carl Joseph Begas d. Ä., gemalt. Auf dem Bild sind die Kirche und weitere Gebäude am Heinsberger Kirchberg zu sehen. Oscar Begas hat es vermutlich nur für sich selbst gemalt. Das Bild ist eine historische Quelle. Das bedeutet, dass man viele weitere Informationen über die Zeit, in der das Bild gemalt wurde aus dem Bild bekommen kann.

  • Das Bild entstand im Jahre 1851. Fotografien gab es damals noch nicht. Man kann auf dem Bild sehen, wie es in Heinsberg in dieser Zeit ausgesehen haben könnte.
  • Man kann z. B. direkt an der Stiftskirche noch eine Scheune sehen. Sie wurde lange vor der Zerstörung Heinsbergs im Zweiten Weltkrieg abgerissen. Forscher fanden die Überreste der Scheune u.a. durch dieses Gemälde.

Erklärung

Was Bilder noch erzählen

Auch aus Bildern, die Personen zeigen, kann man viele Informationen gewinnen. Betrachte doch z. B. mal das große Porträt des Propstes Friedrich Kreetz hier im Raum oder die zahlreichen Selbstportraits der Begas hier im Haus.  Man kann viele Fragen stellen:

  • Wie sahen die abgebildeten Personen wohl aus?
  • Welche Kleidung trug man zu dieser Zeit?
  • Wie wohlhabend war diese Person?

Doch Vorsicht!

Bei Bildern muss man immer aufpassen: Sie sind kein reines Abbild der Wirklichkeit. Alles, was auf dem Bild zu sehen ist, wollten Künstler auch so malen. Sie verändern bei ihren Bildern viele Dinge. Vieles ist auch einfach nur erfunden. Denk darüber nach, wenn du ein Bild betrachtest.