4. Regionalgeschichte

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4. Regionalgeschichte

Wegweiser

Was du über diesen Raum wissen musst:

Louis-François, Baron LejeuneLejeune - Bataille de Marengo.jpgStand: 23.02.2018PD

Als Carl Joseph Begas geboren wurde, war Europa in Aufruhr: Monarchien brachen zusammen, Staaten wurden aufgelöst und neue gebildet. Ständig gab es Kriege. Für dich schwer vorstellbar, oder? In so unsicheren Zeiten fangen Menschen an, sehr genau über ihren Besitz nachzudenken und ihn zu schützen. Schon einfache Dinge, wie Essen und Papier, können zu einem wahren Schatz werden.

In diesem Raum geht es genau darum: Was war für Menschen damals wertvoll? Was waren ihre Schätze?

Wegweiser

Was du über Raum 4 wissen musst

Louis-François, Baron LejeuneLejeune - Bataille de Marengo.jpgStand: 23.02.2018PD

Wie du schon weißt, wurde Carl Joseph Begas 1794 geboren. Damals gab es in Europa ein großes Durcheinander: Herrscher verloren ihre Macht, manche Staaten gab es auf einmal nicht mehr, andere Staaten wurden neu gegründet. Ständig gab es Kriege. Das kannst du dir schwer vorstellen, oder? Alles war sehr unsicher. In solchen Zeiten wollen Menschen alles beschützen, was sie haben. Einfache Dinge, wie Essen und Papier, werden auf einmal sehr wertvoll - so wertvoll wie ein Schatz. 

In diesem Raum geht es genau darum: Was war für Menschen damals wertvoll? Was waren ihre Schätze?

Wegweiser

Das musst du zu diesem Raum wissen:

Louis-François, Baron LejeuneLejeune - Bataille de Marengo.jpgStand: 23.02.2018PD

Carl Joseqh Begas ist im Jahr 1794 auf die Welt gekommen.
Damals hat es in Europa ein großes Durcheinander gegeben:
Manche Staaten hat es auf einmal nicht mehr gegeben.
Andere Staaten hat es ganz neu gegeben.
Und es hat viele Kriege gegeben.

Wenn so ein großes Durcheinander ist:
Dann wollen die Menschen ihre Dinge beschützen.
Manche Dinge sind dann auf einmal ganz wertvoll.
So wertvoll wie einen Schatz.

Welche Dinge sind für die Menschen damals wertvoll gewesen?
Welche Dinge sind so wie ein Schatz gewesen?
Darum geht es in diesem Raum.

Schatz-Suche

Schatzsuche

Frage 1

Maximilian Trummer, Institut für digitales Lernen#Stand: 23.02.2018IDL

Dieses Bild sagt dir, in welche Vitrine du schauen musst, um den ersten Schatz zu entdecken. In der Mitte der Vitrine siehst du diese einfach bedruckten Papierschnipsel. Die sind ein Schatz!

Was sind das für wertvolle Schnipsel?

Geld

Richtig! Diese kleinen Zettelchen waren Geldscheine. Damals etwas ganz Neues. Die Menschen der Zeit um 1800 kannten noch keine Geldscheine. Sie verwendeten nur Münzen aus Metall. Die konnten nicht so schnell kaputt gehen, waren aber viel schwerer zu transportieren als Papier. In der Französischen Revolution wurden diese Geldscheine eingeführt. Man nannte sie Assignaten (dt. Anweisungen).

Doch auch anderes Papier war in dieser Zeit sehr wertvoll für Menschen. Stempel und Unterschriften gab es auch bei Bürgerbriefen, Besitzurkunden und Reisepässen. 
Geh doch mal weiter und sieh dir einen Reisepass genauer an.

Briefmarken

Hätte sein können. Stimmt aber nicht ganz. Sieh dir die Erklärungen zu diesem Ausstellungsstück noch mal genau an.

Einkaufslisten

Hätte sein können. Stimmt aber nicht ganz. Sieh dir die Erklärungen zu diesem Ausstellungsstück noch mal genau an.

Buchverzierungen

Hätte sein können. Stimmt aber nicht ganz. Sieh dir die Erklärungen zu diesem Ausstellungsstück noch mal genau an.

Frage 2

Johannes Grapentin, IdL#Stand: 16.03.2018IDL

Du hast doch sicher Ausweise, zum Beispiel deinen Schülerausweis. Der ist wichtig für dich, denn du kannst damit zum Beispiel Bus fahren. Vielleicht warst du auch schon im Ausland und hast einen Reisepass? Dann versuch mal, folgende Frage zu beantworten:

Welche Bedeutung hatte dieser historische Reisepass hier für seinen Besitzer?

Der Besitzer durfte auf der angegebenen Strecke reisen und hatte Polizeischutz.

Richtig! Pässe galten früher immer nur für bestimmte Reisen und auf bestimmten Strecken. Hatte man keinen solchen Pass, durfte man im Grunde gar nicht reisen und war ohne Schutz.

Wie ist das heute mit dem Pass? Der Reisepass bestätigt, dass du einem bestimmten Land angehörst und dort leben darfst. Und heute kannst du mit einem Pass in viele Länder deiner Wahl reisen und darfst zurückkommen. Innerhalb Deutschlands brauchst du gar keinen Pass. Das war nicht immer so: Früher bestimmten die Herrscher, ob sich Menschen überhaupt aus ihrem Ort wegbewegen durften. Jede Reise mussten sich Menschen genehmigen lassen. Deswegen war ein Pass extrem wertvoll. Man könnte sagen, er wurde zum persönlichen Schatz.

 

Woran denkst du noch, wenn du das Wort Schatz hörst? Sicher auch an Gold, Silber und Edelsteine. Solche Schätze gab es früher natürlich auch. Geh mal weiter zu den golden glänzenden  Dingen in der Vitrine.

Der Besitzer durfte mit dem Reisepass alle Städte in Europa bereisen.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht ganz. Heute gewährt ein Reisepass große Freiheiten, damals war das aber noch eingeschränkt.  Sieh dir den ausgestellten Reisepass und die Erklärungen zu diesem Pass nochmal genau an.

Der Besitzer durfte kostenlos in allen Gasthäusern übernachten.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Reisepass und die Erklärungen zu diesem Pass noch mal genau an.

Der Besitzer brauchte bei jeder Kutschenfahrt nur den halben Preis zahlen.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Reisepass und die Erklärungen zu diesem Pass noch mal genau an.

Frage 3

Johannes Grapentin, IdLStand: 16.03.2018IDL

Sieh dir diese prächtigen Dinge hier in der Glasvitrine an. Die Sachen sehen so prunkvoll und geheimnisvoll aus. Man kann gar nicht sofort sagen, was das eigentlich für Sachen sind, oder? Wofür sind die hergestellt?
Auf jeden Fall sind sie prächtig und wertvoll: Es wurden Gold, Silber und Edelsteine verwendet, um sie zu bauen.

Welchen Zweck haben diese Dinge?

Es sind Gefäße, die aus religiösen Zwecken hergestellt wurden.

Die prunkvollen Gegenständen haben tatsächlich mit dem christlichen Glauben zu tun: Die Kelche benutzte man im Gottesdienst. Andere Gegenstände sind Reliquiengefäße. Das bedeutet, dass in ihnen Körperteile oder Gegenstände von Heiligen aufbewahrt und verehrt wurden.

Gläubige verehrten solche Reliquien, weil sie davon überzeugt waren, Gott auf diese Weise näher zu kommen. Sie erhofften sich auch die Unterstützung der Heiligen bei ihren Problemen. Reiche Kirchenmänner, Fürsten und Könige ließen solche Reliquien herstellen und sammelten sie auch. 

Andere Ausstellungsstücke sind ebenfalls die Kelche oder der Zeigestab. Zeigestäbe wurden früher im Gottesdienst verwendet. Kelche braucht man beim Abendmahl.

 

Religiöse Dinge waren für Menschen früher sehr wichtig - wichtig, wie Schätze. Mit manchen solcher religiösen Schätze konnte man Dinge machen, die uns heute ziemlich komisch vorkommen. Öffne die Schubladen und du findest solche komischen Schätze.

Es sind prächtige Blumenvasen für Fürsten und Könige.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Gegenstände und die dazugehörigen Erklärungen noch mal genau an.

Es sind Urnen, also Gefäße für die Asche Verstorbener.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Gegenstände und die dazugehörigen Erklärungen noch mal genau an.

Es sind Schmuckkästchen zur Aufbewahrung goldener Ringe und Ketten.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Gegenstände und die dazugehörigen Erklärungen noch mal genau an.

Frage 4

Johannes Grapentin, IdL#Stand: 16.03.2018IDL

Siehst du dieses kleine Bildchen der Figur mit Heiligenschein? Darunter steht der Name Brigitta. Sieh es dir mal genau an. Du kannst erkennen, dass das Bild bunt ausgemalt wurde.

Wenn du dir Brigittas Kleidung anschaust, kannst du vermuten, dass sie eine Nonne war.

Besonders viel Mühe scheint sich der Drucker mit der Herstellung aber nicht gemacht zu haben. Es sieht fast aus, als wäre das Bild mit einem billigen Stempel auf’s Papier gedruckt worden.

Wofür wurden solche Bilder verwendet?

Gläubige schluckten solche Bildchen. Die Heilskraft der Heiligen sollte damit auf sie wirken.

Genau. Gut gemacht. Gläubige kauften solche kleinen Bilder, drückten sie zum Beispiel in Kirchen auf Heiligenfiguren und schluckten sie dann hinunter. Oft waren es Pilger, die vor ihrer Pilgerreise solche Bilder kauften, denn am Pilgerort kamen sie in die Nähe ganz besonders heiliger Dinge. Bei Krankheiten schluckten die Menschen diese kleinen Bildchen wie wir heute Medizin und hofften, dass es ihnen bald besser gehen würde.
Du siehst, für Menschen der Vergangenheit waren diese unscheinbaren Bildchen wahre Schätze. Sie wollten diese Schätze sogar in sich aufnehmen.

 

Hast du auch ganz geheime Gedanken und Träume? Bestimmt. Diese inneren Gedanken und Träume kann man auch Schätze nennen. Aber wo werden sie aufbewahrt? Immer nur im Kopf? 

Es sind Briefmarken des 18. Jahrhunderts. Diese wurden oft verschluckt.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir das ausgestellte Bild und die dazugehörigen Erklärungen noch mal genau an.

Solche 'Schluckbilder' wurden als Werbung auf Bonbontüten gedruckt.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir das ausgestellte Bild und die dazugehörigen Erklärungen noch mal genau an.

Bei starkem Schluckauf legte man früher ein solches Bild auf den Rücken und betete.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir das ausgestellte Bild und die dazugehörigen Erklärungen noch mal genau an.

Frage 5

Begas Haus Heinsberg#Stand: 11.09.2018C

Das ist ein Schatz! Münzen aus längst vergangener Zeit, die vergraben wurden und die man zufällig wiedergefunden hat. Genau an solche Funde denkt man ja, wenn man das Wort Schatz hört.

Was meinst du, wer diesen Schatz vergraben hat und wann?

Diese Münzen wurden im 16. Jahrhundert von einem Soldaten vergraben.

Tatsächlich. Das sind Münzen aus dem 16. Jahrhundert; genau 856 Silber- und 20 Goldmünzen. Sie wurden wahrscheinlich während eines Kriegs vergraben, bei dem im Jahr 1542 die Burg Heinsberg erobert werden sollte. Vielleicht waren die Münzen im Besitz eines Soldaten, der bei dieser Belagerung der Burg dabei war. Er konnte sie wohl nicht mehr ausgraben, vielleicht weil er im Kampf gestorben war.

Die Münzen dieses Schatzes stammen nicht nur aus Deutschland, sondern z.B. auch aus den Niederlanden, aus England, Italien und Spanien. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass sie einem Soldaten gehörten, der mit seiner Armee durch Europa marschierte.

 

Menschen schützen ihre Schätze. Sie wollen damit verhindern, dass andere sie bekommen oder sogar stehlen. Wenn du weitergehst, entdeckst du eine sehr spannende Schutzmöglichkeit.

Diese Münzen hat eine Magd im 14. Jahrhundert auf einem Acker vergraben.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Münzen und die dazugehörigen Erklärungen in und neben der Vitrine noch einmal genau an.

Im Zweiten Weltkrieg versteckte eine Krankenschwester diese Münzen auf der Flucht.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Münzen und die dazugehörigen Erklärungen in und neben der Vitrine noch einmal genau an.

Ein römischer Legionär versteckte die Münzen im Jahr 100 nach Christus vor den Barbaren.

Hätte sein können. Stimmt aber nicht. Sieh dir den ausgestellten Münzen und die dazugehörigen Erklärungen in und neben der Vitrine noch einmal genau an.

Frage 6

Johannes Grapentin, IdL#Stand: 16.03.2018IDL

Das ist eine Truhe. In solchen Truhen bewahrten früher vor allem die Beamten und Fürsten Geld und wichtige Unterlagen auf.

Diese Truhe hier ist vollständig aus Eisen gefertigt. Nicht jeder sollte sie öffnen können.

Überlege dir, wie die Truhe geöffnet werden konnte.

Mit dem Schloss auf dem Deckel lässt sich die Truhe öffnen.

Richtig. Diese Truhe wurde im 17. Jahrhundert gebaut. Die Eisenbänder auf der Oberfläche der Truhe sind ihr Gerüst. Nicht alle Bänder haben eine Funktion, manche sind nur zur Verwirrung angebracht.

Das eigentliche Schloss ist auf der Unterseite des Deckels. Es besteht aus einer komplizierten Mechanik mit zwölf einzelnen Sperrriegeln. Die Truhe hat zwei Schlösser. Das Schloss auf der Vorderseite hat aber keine Funktion. Öffnen kann man die Truhe nur über das Schloss auf dem Deckel.

Man musste beide Schlösser gleichzeitig benutzen.

Hätte wirklich sein können. Stimmt aber nicht. Du musst die Erklärung neben der Truhe noch mal genau lesen, dann verstehst du den Mechanismus.

Zuerst öffnet man das große Schloss auf der Vorderseite und dann das Deckelschloss.

Hätte wirklich sein können. Stimmt aber nicht. Auf der Vorderseite ist nur ein Schlüsselloch ohne Riegel und weitere Funktion. Du musst die Erklärung neben der Truhe noch mal genau lesen, dann verstehst du den Mechanismus.

Man musste erst das Schloss auf dem Deckel und dann das auf der Vorderseite öffnen.

Hätte wirklich sein können. Stimmt aber nicht. Auf der Vorderseite ist nur ein Schlüsselloch ohne Riegel und weitere Funktion. Du musst die Erklärung neben der Truhe noch mal genau lesen, dann verstehst du den Mechanismus.

Wegweiser

Zurück zur Familie

Carolina Hoffstadt
Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Herzlichen Glückwunsch! Du hast die Schatzsuche beendet! Sowas war mir ja immer zu abenteuerlich. Aber schön, wenn es dir gefallen hat. Jetzt viel Spaß im restlichen Museum!

Schüler-mGuide

Strahlenmonstranz - Was ist das?

WhukeFriedrichWetter.jpgStand: 12.11.2018CC 2.0 BY

Die Strahlenmonstranz aus dem frühen 18. Jahrhundert gelang durch geistliche und weltliche Stiftung mit anderen Kirchenschätzen in die St.Gangolf Kirche. Sie stammt aus dem ehemaligen Heinsberger Damenstift. Im Fensterbereich der Monstranz wird die geweihte Hostie zur Verehrung feierlich gezeigt. Diese wird vor allem an Fronleichnam benutzt. 

Diana Kelsch, Alina Schröders und Liv Heinrichs

Schüler-mGuide

Von der Münze zum Geldschein

Institut für digitales LernenStand: 12.11.2018IDL

Einer der wichtigsten Münzschätze des Rheinlands ist der Heinsberger Münzschatz. Er besteht aus 20 Goldmünzen und 856 Silbermünzen, vergraben und gefunden in der Nähe der ehemaligen Stadtmauer. Die jüngste der Münzen ist im Jahre 538 geprägt worden.

1251 Jahre später, also 1789, fing man an, Geldscheine zu drucken, so genannte Assignanten. Dies geschah in Zehnerbögen, die nachher in die einzelnen Geldpapiere zerschnitten wurden. Anfangs hatten die Assignanten positive Auswirkungen auf die französische Wirtschaft. 1794 hatten sie aber nur noch die Hälfte des ursprünglichen Wertes, 1796 schließlich unter 10 Prozent. Wegen der vielen Fälschungen kam es zu dieser Inflation. Händler nahmen Assignanten nicht mehr an und der Druck wurde eingestellt.

Moritz Mengler, Christian Mucke

Wegweiser

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Du hast die Schatz-Suche beendet.
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Ich hoffe es.
Weiterhin viel Spaß im Museum.