5. Das Atelier

5. Das Atelier

5. Das Atelier

Wegweiser

Was du über diesen Raum wissen musst:

Carolina Hoffstadt
Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Lehrjahre sind keine Herrenjahre! Das sagte mein Vater immer. Was das bedeuten soll? Ganz einfach: Wenn man was erreichen will im Beruf und im Leben, dann muss man als junger Mensch etwas lernen und Erfahrungen sammeln. Man muss also bestimmte Stationen im Leben durchqueren, um zu anderen zu gelangen. Genauso verhält es sich mit dem Atelierraum hier. Eine Ausbildung im Atelier ermöglicht Künstlern Zugängen zu neuen Abschnitten im Leben. Und dir ermöglicht das Atelier hier Zugang zu verschiedenen Räumen: Wenn du von der Treppe kommst und nach links gehst, kommst du in den Italienraum. Im Raum geradeaus vor dir erfährst du etwas über die Vermarktung von Kunst. Und der Raum rechts von dir zeigt dir, was Carl Joseph im Zeitalter der Romantik so gemalt hat.

Doch wieso war ein Atelier für Künstler wie Carl Joseph und seine Söhne und Enkel so wichtig? Und was musste Carl Joseph alles lernen, bis er im Jahr 1826 selbst zum Professor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin ernannt wurde?  Das erfährst du in diesem Raum.

Wegweiser

Was du über Raum 5 wissen musst:

Carolina Hoffstadt
Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Lehrjahre sind keine Herrenjahre! Das sagte mein Vater immer. Was das bedeuten soll? Ganz einfach: Man muss als junger Mensch etwas lernen und Erfahrungen sammeln. Nur dann kann man etwas erreichen im Beruf und im Leben. Man muss also bestimmte Lebens-Abschnitte durchqueren, um zu neuen Abschnitten zu kommen. Und genau das siehst du hier im Atelierraum. Wenn Künstler eine Ausbildung im Atelier machen, können sie zu neuen Lebens-Abschnitten kommen. Und du kannst von hier in verschiedene Räume kommen: Wenn du von der Treppe kommst und nach links gehst, kommst du in den Italien-Raum. Im Raum geradeaus von dir kannst du etwas darüber lernen, wie man mit Kunst Geld verdienen kann. Und im Raum rechts von dir siehst du, was Carl Joseph im Zeitalter der Romantik so gemalt hat. Dort wird auch erklärt, was Romantik überhaupt bedeutet.

Aber wieso war ein Atelier für Künstler wie Carl Joseph und seine Söhne und Enkel so wichtig? Und was musste Carl Joseph alles lernen, bis er später selbst Professor in Berlin wurde? Das erfährst du in diesem Raum.

Das Atelier

Wo Kunst entsteht und erlernt wird

'Atelier' ist französisch und bedeutet Werkstatt. Ein Atelier ist der private Arbeits-Platz eines Künstlers. Manche Künstler haben ihr Atelier zuhause. Manche Menschen glauben, dass Künstler von Anfang an, einfach so, gut malen können. Das ist aber falsch. Künstler müssen hart arbeiten. Man muss lernen, auf welche Arten man Dinge malen kann. Man muss sich gut mit Farben und Licht auskennen. Man muss sich einfach so viele Dinge merken. An der Staffelei erfährst du mehr über all das. Du kannst auch selbst etwas malen!

Erklärung

Auch bei Kunst-Werken gibt es Regeln

Maler oder Bild-Hauer fangen nicht einfach mit ihrem Werk an und stellen es fertig. Meistens haben sie viele Ideen und probieren erst einmal einiges aus. Sie zeichnen z. B. nur einen Teil des Bildes oder bauen kleinere Modelle einer Statue. Meistens verändern sie noch Dinge, bis sie mit dem 'wirklichen' Kunstwerk anfangen.

Aber warum? Weil es für Kunst-Werke Regeln gibt. Man nennt diese Regeln auch Konventionen. Man muss sich nicht an diese Regeln halten. Aber wenn man sich an sie hält, finden andere Menschen die Werke meistens schöner. Und deswegen probieren z. B. Maler manchmal so oft herum, bis sie diese Regeln in ihren Bildern einhalten. 

Eine dieser Regeln ist der 'Goldene Schnitt'. Das bedeutet: wenn z. B. ein Mensch gemalt wird, dann sieht es besser aus, wenn die Beine genau so lang sind, wie Ober-Körper und Kopf zusammen. Man kann den Menschen auf dem Bild also sozusagen an der Hüfte 'teilen'. Man kann aber auch ganze Bilder 'teilen'. Sieh dir dazu das Bild von Reinhold Begas an: Reinhold steht genau in der Mitte! Dadurch sieht das Bild gut aus. Wenn er weiter rechts stehen würde, könnte man denken, dass links 'etwas fehlt'. Oder anders herum. Auf dem Bild 'Die Mohrenwäsche' ist das ähnlich. Der Vorhang teilt das Bild.

Diese Regeln muss man als Künstler lernen und üben. Das konnte man z. B. in einer Akademie, also einer Kunst-Hochschule. Oder im Atelier eines bekannten Meisters.

Wegweiser

Das musst du zu diesem Raum wissen:

Piera Jelinek, Institut für digitales LernenOma HoffstadtStand: 11.05.2018IDL

Mein Vater hat immer gesagt:
Erst wenn man lernt und Erfahrungen sammelt:
Dann kann man zu neuen Lebens-Abschnitten kommen.

Künstler lernen etwas in einem Raum wie diesem hier.
Dieser Raum heißt: Atelier.
Sprich: A-tell-jee.
Künstler müssen erst im Atelier lernen:
Dann können sie zu neuen Lebens-Abschnitten kommen.

Und das ist auch für dich so:
Erst wenn du durch das Atelier gehst:
Dann kannst du in einen neuen Raum kommen:

Wenn die Treppe hinter dir ist:
Dann ist links der Italien-Raum
Rechts ist der Raum über die Romantik-Zeit. 
Und im Raum geradeaus geht es um Kunst und Geld. 

In diesem Atelier hat Carl Joseph viel gelernt.
Und auch seine Söhne und Enkel haben hier viel gelernt.
Aber was haben sie alles gelernt?
Darum geht es in diesem Raum.

Das Atelier

Hier lernt und macht man Kunst

Atelier heißt auf Deutsch: Werkstatt.
Ein Atelier ist die Werkstatt von einem Künstler.
Der Künstler arbeitet im Atelier.

Denn Künstler sind auch Arbeiter.
Sie können nicht einfach so malen.
Sondern sie müssen dafür auch lernen.

Sie lernen zum Beispiel etwas über:

  • Farben und Licht
  • verschiedene Mal-Arten
  • wie man Dinge gut anordnet

An der Staffelei kannst du mehr darüber erfahren.
Und du kannst selber ein Maler sein.

Erklärung

Auch bei Kunst-Werken gibt es Regeln

Wenn Künstler ein Kunst-Werk machen:
Dann fangen sie nicht einfach so an.
Sondern sie probieren Teile vom Kunst-Werk erst einmal.
Zum Beispiel zeichnen sie einen Menschen alleine ohne alles andere.
Oder sie zeichnen nur das Gesicht von einem Menschen.

Warum probieren die Künstler erst einmal?
Weil sie dabei die Regeln üben.
Denn bei Kunst-Werken gibt es Regeln.
Das schwere Wort für diese Regeln ist: Konventionen.

Die Künstler müssen sich nicht an diese Regeln halten.
Aber wenn sie sich an die Regeln halten:
Dann sieht das Bild nachher meistens besser aus.

Eine Regel geht zum Beispiel so:
Wenn ein Mensch gemalt wird:
Dann sind die Beine genau so lang wie der Rest vom Körper.
Also so lang wie der Ober-Körper und der Kopf zusammen.
Das sieht dann besser aus.

Jedes Bild kann man in mehrere Teile teilen.
Zum Beispiel das Bild von Reinhold Begas in seinem Atelier.
Reinhold steht genau in der Mitte vom Bild.
Weil es so besser aussieht.

Wenn er weiter links stehen würde:
Dann könnte man denken:
Da fehlt doch was auf der rechten Seite.
Darum steht er genau in der Mitte.

Die Künstler müssen die Regeln für Kunst-Werke erst lernen.
Zum Beispiel von einem Meister in seinem Atelier.
Oder in einer Akademie.
Dort probieren die Künstler dann Teile vom Kunst-Werk erst einmal.

Wo Kunst entsteht und erlernt wird

Atelier ist das französische Wort für Werkstatt und beschreibt den privaten Arbeits- und manchmal auch Wohnort eines Künstlers. Die Vorstellung, dass Künstler als talentierte Genies geboren werden, ist zwar schön aber falsch. Kunst zu schaffen bedeutet immer auch harte Arbeit. Man muss verschiedene Techniken lernen und sich mit Materialien, Farben und Licht auskennen. Und dann muss man sich auch noch so viele grundlegende Dinge merken! Perspektiven, Proportionen und was es alles gibt. An der interaktiven Staffelei erfährst du mehr über diese Techniken und kannst dich auch selbst als Maler ausprobieren!  

Erklärung

Grundkurs Kunst – Von der Idee zum fertigen Werk

Kunstwerke entstehen mit einer Idee und wachsen mit ihr. Doch Maler und Bildhauer beginnen selten mit der endgültigen Version ihres Werkes. Bis das Kunstwerk fertig ist, werden Entwürfe angefertigt, Skizzen gezeichnet und bei Statuen kleinere Modelle erstellt. Dass so ein Aufwand betrieben wird, liegt daran, dass es für Malerei und Bildhauerei bestimmte Regeln, sogenannte Konventionen gibt. Zwar muss man sich nicht daran halten, jedoch finden die Betrachter die Werke schöner, wenn diese Regeln eingehalten werden. Und das teilweise, ohne es zu wissen.

Einige dieser Regeln beruhen auf Proportionen. Proportionen bewirken, dass ein Bild als angenehmer empfunden wird, wenn es in einem bestimmten Verhältnis aufgeteilt ist. Das heißt: Die Beine eines gemalten Menschen oder einer Statue sind so lang wie der Oberkörper und der Kopf zusammen. Man kann den Menschen also auf Höhe seines Beckens 'teilen'. Das gleiche gilt für Gemälde an sich: Je nach Postion einzelner Elemente wird das Bild in bestimmte Teilbereiche aufgeteilt. Sieh dir dazu das Bild von Reinhold Begas in seinem Atelier an: Reinhold steht genau in der Mitte des Bildes! Würde er weiter links oder rechts stehen, meint man, dass auf der anderen Seite 'etwas fehlt'.

Wenn man die Regeln der Proportionen kennt, betrachtet man viele Bilder und Statuen ganz anders. Der Vorhang auf dem Bild 'Die Mohrenwäsche' (in Raum 8) teilt das Bild sowohl räumlich als auch farblich. Die dunkelhäutige Frau vor dem weißen Vorhang schafft einen 'Kontrast'.

Diese Regeln musste man lernen und bei der Arbeit an einem Kunstwerk anwenden können. Das lernte man an Akademien, also Kunsthochschulen, oder im Atelier eines sehr renommierten Meisters, wenn man denn einen fand.

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